Zugegeben, mit Laufen in Oberbayern hat dieser Blogeintrag nix zu tun. Aber natürlich mit Essen im Ruhrgebiet, denn bekanntlich bin ich noch immer hier und muss hier natürlich auch hin und wieder was essen, aber bisher habe ich noch keine außergewöhnlichen Erfahrungen gemacht mit der „Haute Cuisine“ hier in „Manger“.

Bevor ich es vergesse… wie wird die Abendstimmung in Essen genannt? Abendessen. Bämm. Apropos Bämm. Zauberkollege Topas macht eine Show im September 2024 in der Porsche Arena Stuttgart! Der Name? Simsala BÄM. Geiler Name. Mehr Infos auf der Website von Topas!

Aber zurück zum Essen. Meine Erfahrungen hier mit dem italienischen Restaurant in der Nähe vom GOP Varietee habe ich ja bereits mitgeteilt… Zugig und der fünfte grüne Tee war zu stark 🙂 Dann war ich gestern mit meinem Freund und Podcast Kollegen Martin Sierp in der Kultkneipe Panoptikum hier in Essen und ich bin begeistert! Vor allem die Tatsache, dass ich da noch nach 22 Uhr etwas zu Essen bekomme (wochentags bis 22.30 Uhr und am Wochenende bis 0:30!) wird mich wohl noch öfter in diese Kneipe führen.

Zauberer Martin, Thomas, Timothy (von links nach unten und kreuz und quer)

Zauberer Martin Sierp, Thomas, Timothy Trust (von links nach unten und kreuz und quer)

Dabei ist mir jetzt erst aufgefallen, dass wir tatsächlich etwas wächsern rüberkommen auf dem Foto. Typisch Wachsfigurenkabinett. Der Abend war schon jetzt legendär, was vor allem an dem Kollegen Thomas lag, der ohne Unterlass gezaubert hat. Teilweise waren die Zaubertricks etwas aus dem „Nichts“, was erst mal irritierend ist. Zauberkunst ist eine Kunst des Timings. Nicht nur bei den Effekten selbst sondern auch bei der Frage, wann ein Zaubertrick eine positive Wirkung entfaltet und wann eher ein merkwürdiges Gefühl, das heute vielleicht „cringe“ genannt werden könnte. So hat sich Thomas erst einmal Ablehnung eingefangen als er mit der ersten Kellnerin zauberte und diese als Reaktion auf das Kunststück sagte: Ich mag keine Zaubertricks. Späteren Versuchen mit der Dame waren auch nicht mehr Erfolg beschieden. Sie mochte einfach keine Zauberei – zumindest in diesem Rahmen nicht. Andererseits war die zweite Kellnerin schon eher interessiert an Zauberkunst und schließlich hatte Thomas sein Publikum gefunden. Thomas war plötzlich weg und kam auch erst einmal nicht mehr wieder. Wir erspähten ihn dann irgendwann an einem Nachbartisch, wo er für Heiterkeit und Ausgelassenheit sorgte. Später kam noch einmal ein Gast von diesem Tisch zu uns, um sich für den Kollegen Thomas zu bedanken. Etwas neidisch war ich zugegeben schon… Nicht auf seinen Erfolg am Tisch sondern auf seine Energie, die ihn trotz erster Ablehnungen an dem Abend zu Hochform auflaufen ließ. Er war mindestens 30 Minuten an diesem einen Tisch, der von seiner Zauberkunst offenbar nicht genug bekommen konnte. Als ich am Tisch vorbeiging, führte Thomas gerade etwas mit Spielkarten und mit der Mona Lisa sowie der Sixtinischen Kapelle vor. Bildung und Unterhaltung! Echtes Edutainment!

Apropos echtes Entertainment… ich habe eben die Doku über Milli Vanilly geschaut… Helden meiner Jugend. Ich habe sicherlich nicht nur einmal und zwar äußerst peinlich zu deren Musik getanzt… und dank der Doku wird mir einmal mehr bewusst, wie schnell wir mit voreiligen Schlüssen dabei sind und die wahren Verantwortlichen hinter der tragischen Geschichte gar nicht sehen. Eigentlich verantwortlich ist nämlich offenbar der Produzent Frank Farian, der die beiden jungen Musiker unter Vertrag nahm, obwohl er wusste, dass er sie nur als Playbacksänger haben wollte, sie aber nicht als solche öffentlich kennzeichnete. Dieser „Betrug“ hatte System. Ähnliches hatte Frank Farian auch mit dem Frontsänger von Boney M. gemacht und später unglaublicherweise auch bei „The Real Milly Vanilly“ (Keep on Running). Ich bin gepannt auf den Film über Milli Vanilli mit Matthias Schweighöfer als Frank. Ich bin auch auf die Darstellung der Assistentin Ingrid gespannt, die in der Dokumentation keine Sympathieträgerin ist.

„Lügen nehmen den Aufzug während die Wahrheit die Treppe nimmt“, sagt Fab an einer Stelle. Was das genau bedeutet…. äh keine Ahnung :-)) Jedenfalls haben die beiden in ihrem Leben eine krasse Show abgezogen, das muss ihnen auch anerkannt werden. Eine Show auf der Bühne, aber auch musikalisch gegenüber den Veranstaltern!

Apropos Qualen: Ich war beim Zahnarzt. Ich hatte so etwas Druck auf c7 oder b3 oder g7 ….keine Ahnung. C4 ist übrigens explodiert. Jedenfalls wurde ich geröntgt und was mich beim Röntgen immer etwas beunruhigt ist, dass alle Mitarbeiterinnen vor dem Röntgen den Raum verlassen ohne etwas zu sagen. Kann irgendjemand oder eine Frau mal bitte klären, wie schädlich Röntgenstrahlen wirklich sind? Apropos Strahlen. Ich muss immer noch an Euklid denken. Löcher in Luft zu starren ist eben nur möglich, wenn von den Augen Strahlen ausgehen, die das Sehen ermöglicht… so die Theorie von Empedokles und Euklid. Euklid hatte übrigens ein sehr gut aussehendes Genital. Ein Euglied. Aber das nur am Rande. Die Nordwand des Mitre Peak auf der Südinsel Neuseelands ist übrigens wohl die höchste Meeresklippe der Welt. Das auch nur am Rande. Eine andere noch frühere Theorie des Sehens war von Demokrit, der davon ausging, dass die Gegenstände in der Welt selber Bilder aussenden, die dann in Form von einem Abdruck auf dem Auge spürbar werden.

Ich habe gestern einen Ring fallen lassen in der Show, der hat sich so richtig schön wie in Zeitlupe auf den Weg gemacht, ist in Richtung Publikum gerollt, auf den Tisch einer Gästin, trifft genau den Stil ihres Rotweines, das Glas zerbricht und der Rotwein fließt auf ihre Hose. Ich muss sagen, auch dies ist eine gute Methode um das Publikum in eine bessere Stimmung zu versetzen. Nach dem Rotwein Inzident, der die Show kurzzeitig gestoppt hat, war alles anders. Ich werde langsam das Gefühl nicht los, dass es sinnvoll ist, kleine Katastrophen in die Show einzubauen.

Nochmal zurück zum Tischzauberer Thomas… die ganze Situation hat mich an eine Zeit erinnert, wo ich auch bis an die Zähne bewaffnet ausgegangen bin und gespannt auf eine Situation gewartet habe, wo ich zum Beispiel aus einem Streichholz eine Stichflamme produzieren konnte. Dabei spielte ein ausgeklügeltes Schlauchsystem an meinem Körper eine nicht unwesentliche Rolle. Meist klappte dann im entscheidenden Moment der Effekt nicht, das Gas versprühte an einem anderen Ort an meinem Körper und mir wurde irgendwo an der Hüfte eisig kalt. Sonst passierte nichts. Das erinnert mich an meine Aktion im Wintergarten, wo ich vor vielen Jahren als Tischzauberer engagiert war und ich meine kartenfindende Schlange in einem Korb auf der Bühne abgestellt hatte, als es zum großen Finale kam, war der Korb weg; Olli, die Backstage Hand vom Wintergarten, hatte die Bühne freigeräumt. Die Karte des Zuschauers wurde nie wieder gefunden.

Lieder für die Playlist:

rob and fab: we can get it on

frozen von madonna