Diamond goes WYLD!
Berlin ist voll mit Plakaten, auf denen Nofretete WYLD wird und so bin ich nun auch endlich in Berlins TOP 10 der „Dinge, die man machen muss“ gegangen; und habe mich auf den den Weg zu Friedrichstadtpalast, Europas größte Showbühne, gemacht. Ich war schon öfter im Friedrichstadtpalast, doch die Größe beeindruckt immer wieder. Die Show WYLD soll eine Liebeserklärung an die Stadt Berlin und die Vielfältigkeit ihrer Bewohner sein. Eine Welt bei der die Grenzen zwischen Himmel und Erde , Realität und Wirklichkeit, Irdischem und Überirdischem verwischen. Das genau zeigten die über 100 Tänzer, Akrobaten und Schauspieler auf der unfassbar technisch ausgestatteten Bühne auch. Die Show beginnt in einem Ballettproberaum, in dem der Hausmeister (dem später Hasenzähne wachsen und leicht an „Alice im Wunderland“ erinnert) Karotten verteilt. Er erträumt sich eine neue Realität im harten Alltag und leitet über auf das Mädchen, dass im Berliner Fernsehturm lebt. Ein Mädchen, das das Stadtleben von oben betrachtet und sich sofort in den Kunstradfahrer, der auf dem Alexanderplatz seine Künste zeigt, verliebt. Am Schluss finden das Mädchen und der Fahrradfahrer zusammen und zeigen gemeinsam an dem nun fliegenden Funkmast des Fernsehturms eine beeindruckende Akrobatiknummer. Eine kleine Geschichte, die den Rahmen für eine Revue Show bildet. Der Friedrichstadtpalast möchte keinen klaren roten Faden, er möchte eine klassische Revue bieten . Eine fulminante Szene leitet in die Nächste, in der es noch mehr Tänzer und noch ausgefallenere Kostüme (alle bei Thierry Kugler designed) gibt. Wir lernen Nofretete (deren Namen „die schöne ist gekommen“ bedeutet) kennen, die bei Nacht im Museum zum Leben erweckt und die Anführer der „Aliens“ (in wirklich ausserirdisch schönen Kostümen) wird. Eine Szene spielt im Berliner Untergrund. Die Vorbühne fährt nach oben und wir erleben einen völlig neue Welt, in der zwei Frauen in Wassersäulen tauchen und alle (von schrillen Ägyptischen Transvestiten über Punker bishin zum Möhren essenden Hausmeister) zusammen feiern. Danach erleben wir einen lebenden Kronleuchter in dem sich 5 Frauen räkeln und eine fantastische 4 Mann Hand auf Hand Darbietung. Eine Szene hat mir besonders gut gefallen in der eine „mystische“ Dame eine Art Zauberin wird und die riesige Showtreppe zum Leben erweckt. Die Treppe bewegt sich in Wellenformen auf und ab bis sie sich schließlich zur großen Showtreppe formt und die berühmte „Girlsline“ ihre Beine in die Lüfte schwingt, sich dann auflöst um in einer Cabaret ähnlichen Atmosphäre die verschiedenen Seiten und Frauen Berlins zu präsentieren. Von Sally Bowles über Rockerqueen, bis hin zur sexy Katze zeigten alle ihre Art und Weise in die Nacht zu tanzen.
Insgesamt war es ein kunterbuntes atemberaubendes Durcheinander mit fantastischen Kostümen und einem technischen Aufwand den es sonst wohl höchstens bei Cirque du Soleil zu finden gibt.
Der Friedrichstadtpalast ist immer einen Besuch wert.