House of Horror
Da ich zur Zeit mit Timothy fast jede Woche in Rotterdam unsere Show spiele, ergriff ich letzte Woche die Gelegenheit und reiste einen Tag früher nach Amsterdam. Dort ist gerade die Eröffnungswoche von „House of Horror“: die neue Show von Hans Klok, passend zur kommenden Halloweenzeit. Da Hans Klok für mich schon immer die besten Shows in der Zauberszene spielte, freute ich mich besonders darüber, dass er nun eine Show zum Thema Halloween kreierte. (Timothy und ich waren im Europapark Teil der Halloweenshow im Teatro dell’arte in der Timothy einen russisch sprechenden Professor spielte der an Zombies experimentierte und ich eine unfreiwillige Zuschauerin, die durch den Gang in die Säbelkiste ebenfalls zu einer Untoten wurde; ein Riesen-Spaß an den ich heute noch gerne zurück denke). Zunächst einmal betritt man das wunderschöne Theater am Carree in Amsterdams stylischem Viertel Amstel und ist schon von der Größe und Aufmachung des Theaters begeistert. Auf der Bühne wird eine Animation projiziert, die alte Zeitungsausschnitte von vermissten und im Nichts verschwundenen Zauberern erzählen. Zauber-Größen wie Alexander Hermann und Houdini sind in den Schlagzeilen zu sehen. Dann beginnt die Show. Hans Klok begrüßt das Publikum mit seiner energiegeladenen Art und beginnt eine Geschichte über ein altes Schloss und verschiedene Zauberer zu erzählen, die wohl allesamt sich einen blutigen Kampf mit ihrem Gegenspieler liefern. Um ehrlich zu sein, mein Holländisch und die Projektionen auf der Bühne haben nicht ausgereicht um die Geschichte wirklich zu verstehen, doch den Reaktionen des Publikums nach zu schließen hat sie durchaus Sinn gemacht. Jedoch sollte die Story wohl auch nur nettes Beiwerk sein und die Show hat für mich und hätte wohl für alle auch ohne Geschichte funktioniert; denn allein die Kostüme, das Bühnendesign, die vielen großartigen Illusionen, die allesamt zum Thema passten, waren beeindruckend . Die Show glänzte durch gut choreografierte Tänze, wundervollen „Divas of Magic“ (Hans’ Assistentinnen) und neuen Illusionen. Seinen Ruf, der schnellste Magier der Welt zu sein, stellte er mit einer der für mich besten Fluchkisten unter Beweis: Eine Plexiglas Kiste, in der er in einem durchsichtigen Plastikbeutel mit seiner Assistentin so rasend schnell die Plätze tauscht … es grenzt an echte Zauberei! Viele bekannte Illusionen hat er in ein neues Gewand gepackt und teilweise sogar noch erweitert. So läuft er nach getaner Cube Zack Illusion in zwei Teilen von der Bühne. Große Illusionen wie die schwebende Dame auf dem Wasserspringbrunnen und das bekannte Geisterkabinett versieht er stets mir dem „Klok Touch“. Dieses Mal waren auch viele Artisten mit in die Show integriert. So erwachte eine Puppe plötzlich zum Leben und zeigte einen Kontorsionsakt, bei dem ich mehr als einmal die Augen schließen musste. Diese Schlangenfrau (Jordan Mcknight) geht wirklich bis an die Grenzen und darüber hinaus. Das Duo La Vision zeigte eine wunderbar kraftvolle Hand auf Hand Akrobatik als Statuen und Clio Togni, mit der wir schon oft zusammen im Europapark gearbeitet haben, räkelte sich im Wasserbassin und zeigte ihre Handstand und Kontorsionsnummer. Die wunderschöne Clio ist immer eine Augenweide. Zudem gab es „Laserman“ (Andrea Prince) der die Show mit einer modernen Lasershow bereicherte und gegen den Hans Klok einen Kampf mit Laserschwertern führte. Sehr beeindruckend und völlig überraschend. Der Diabolo Spieler Michael Betrian überzeugte durch perfektes Können und Schnelligkeit. Eine wirklich starke Nummer. Das Finale bestand aus zwei Teilen: zunächst einer riesigen Kopf Guillotine Nummer, die alleine durch ihre Größe schon das Finale ankündigte; und dann zum krönenden Abschluss seine bekannte Nummer in der er in 3 min soviele Illusionen wir möglich zeigte. Man kam bei der Show nicht aus dem Staunen heraus und ich dachte mir oft, dass genau das die perfekte Zaubershow ist. Hans ist sympathisch, redet und spielt locker mit dem Publikum und hat ein Team hinter sich stehen, dass perfekt funktioniert. Falls ihr in diesem Herbst und Winter in Holland seid, schaut auf den Tourplan von „House of Horror“ und lasst euch diese fantastische Show auf keinen Fall entgehen .