Wir sind wieder an Land! Zwei Wochen Kreuzfahrt auf der MS Deutschland liegen hinter uns. Unsere Fahrt ging von Kiel aus über Polen, Litauen, Lettland und Estland nach Russland und zurück. Das Wetter war kalt und regnerisch und so hatten die Städte es zunächst schwer, sich von ihrer Sonnenseite zu zeigen. In Danzig sind wir wegen unserer ersten Zaubershow an Bord nicht ausgestiegen; Klaipeda (Litauen) war zwar recht klein und nicht sehr hübsch, aber wir haben eine nette Passage gefunden, wo es günstiges Essen, guten Kaffee und überall kostenlos WLAN gab. Wir haben ohnehin festgestellt, dass das Baltikum an jeder Ecke kostenloses Internet anbietet – ein Fortschritt gegenüber dem westlichen Standard. Riga (Lettland) war uns bereits bekannt von der Vergabe des Merlin Awards vor einigen Jahren und trotz Regen und Eiseskälte hat es uns wieder begeistert. Riga ist großartig aber Tallinn ist der Wahnsinn! Die Altstadt scheint einem Bilderbuch zu entstammen mit ihren alten niedrigen Häusern, alten Kirchen, Brunnen, Burgen, Schokoladenläden und Kunsthandwerkhändlern. Der Tourismus floriert und die Wirtschaft offensichtlich auch.
Sankt Petersburg ist überwältigend mit seinen imposanten Gebäuden; Peter I. und Katharina II. begegnen uns auf Schritt und Tritt. Ein Tag in der ehemaligen Hauptstadt Russlands ist nicht einmal für einen ersten Eindruck ausreichend. Die strengen Passkontrollen sind jedoch weiterhin abschreckend. Die Insel Sareemaa gehört wiederum zu Estland, besitzt eine wunderschöne grüne Landschaft mit Windmühlen und Steilküsten, besticht aber auch durch Mücken. Weiter in Richtung Süd-Westen liegt Kaliningrad (Königsberg); wir waren zunächst etwas verwirrt, da wir ja Russland dachten östlich hinter uns gelassen zu haben. Tatsächlich ist Kaliningrad eine kleine russische Enklave zwischen Polen und Litauen, also ohne direkten Anschluss an das übrige Russland. Der Krieg hat viel zerstört, die Sowjetunion hat den Verfall beschleunigt und Immanuel Kant ist hier gestorben. Alles recht traurig aber man hat den Eindruck, dass die Stadt lediglich im Dornröschenschlaf liegt und darauf wartet, wachgeküsst zu werden.
Der Kurort Rauschen in der Oblast Kaliningrad ist sehr nett und hat westliches Flair. Hier schrieb Thomas Mann „Mario und der Zauberer“! Stettin (Polen) ist leider durch den Krieg sehr stark zerstört.
Zum Schluss der Reise passierten wir den Nordostseekanal unter strahlender Sonne! Endlich wurde das „Sonnendeck“ auf dem Traumschiff seinem Namen gerecht. Ach ja – gezaubert haben wir auch! Unter anderem haben wir unseren neuesten Trick „Die heißen Ringe“ (hier ein kleines Video) gezeigt – es wird großartig!