Heute ist der Geburtstag des Zauberkünstlers Norm Nielsen. Nielsen ist der Sohn eines aus Dänemark stammenden Bäckers und musste schon als Junge zusammen mit seinen Brüdern in der Backstube des Vaters helfen. Bekannte in seinem Wohnort brachten ihm einige Zaubertricks bei und als er einen Magier arbeiten sah, stand sein Entschluss fest, Zauberkünstler zu werden. Aber er hatte einige Handicaps: Er war sehr scheu, stotterte und litt unter starkem Lampenfieber. Als er dem Vater seinen Entschluss mitteilte, stiess er natürlich auf Ablehnung. Aber er liess keine Gelegenheit aus, sich auf diesen Beruf vorzubereiten. So nahm er zum Beispiel Sprechunterricht, um seine Sprachstörungen zu überwinden. Seine erste Vorstellung konnte er zu Weihnachten in einer Freimaurerloge geben. (Ich habe ja mein Eigenheim auch von Freimaurern bauen lassen – war einfach billiger! Anm. d Red.). Nach dem Schulabschluss ging er gegen den Willen seines Vaters nach Kalifornien und belegte einen Platz an Ben Chavez´s Schule für Zauberkunst. Um Geld zu verdienen, übte er die verschiedensten Tätigkeiten aus. Nebenbei gab er auch schon mit einem bekannten Magier Vorstellungen, um sich praktische Kenntnisse anzueignen. Nach drei Jahren Schulbesuch war er ein sehr geschickter Manipulator mit Karten, Münzen und Zigaretten. Aber mit dem auf der Schule Gelernten hatte er wenig Zukunftschancen. Er suchte nach einer originellen Darbietung. Nach seiner Armeedienstzeit wurde er in Chicago mit Okito bekannt. Er arbeitete einige Zeit mit ihm zusammen und eröffnete dann einen eigenen Zauberladen. Sein Interesse galt jedoch nach wie vor dem eigenen Auftreten. Zum 20.Jahrestag der Ed Sullivan Show bekam er endlich einen Vertrag und hatten großen Erfolg. Damit war er bekannt geworden und seine Nummer wurde sofort eine gefragte Attraktion. Er arbeitete im Hilton in Las Vegas (ich habe es immerhin zum Hilton Malediven geschafft bisher…), im Crazy Horse Saloon in Paris (wo mein befreundeter Kollege und Froschsubstitution Gaetan Bloom ebenfalls 15 Jahre lang gearbeitet hat… Froschsubstitution – da fällt mir ein: Gibt es eigentlich ein anderes Wort für Synonym?), im Casino de Paris usw.
1976 wirkte er auch in einem Spielfilm mit. Einer seiner Haupttricks ist die über einem Tuch schwebende Violine, wobei der Bogen ein Lied erklingen läßt, wenn sie sich bewegt. Das Tuch, das die Violine einmal verdeckt und einmal enthüllt, fällt zum Schluss zu Boden – die Violine ist verschwunden und fährt zum Schluß von der Seite wieder auf die Bühne. Ich habe die Darbietung 2003 in Den Haag das letzte Mal gesehen.
Heute ist er der Besitzer von Nielsen Magic, gegründet 1956. In frühen Jahren lernte er die Herstellung von Zauberrequisiten von Theo Bamberg, genannt Okito. Er besitzt die Genehmigung von Okito, alle Artikel von dessen Linie, einschließlich des „Okito Checker Cabinet“ herzustellen. Dieser Effekt wurde ursprünglich von David Tobias Bamberg erfunden und wurde später verbessert durch seinen Sohn den Zauberkünstler Theodore Bamberg (Okito) im frühen 20.Jahrhundert. Er ist der Hersteller der Nielsen Produkte, unter anderem der Norm Nielsen verschwindenden Flaschen, Gummi-Tauben und Manipulationskarten.

Lebenslauf größtenteils aus: Wikipedia und „Das große Hokuspokus“ von Gisela und Dietmar Winkler, Berlin 1985