Die Show im Schmidt Theater Hamburg war ein voller Erfolg und die Gäste waren einhellig der Meinung, dass wir unser Gedankenlesen durchaus länger hätten spielen können. Nun, ich denke das ist ein Kompliment, denn wir waren mit zehn Minuten Vorführlänge nicht kürzer als sonst – es kam den Zuschauern offensichtlich nur so vor! Das Schmidt ist schon etwas Besonderes, schon allein von der Lage her so mitten auf der Reeperbahn. Wenn man dann um 3 Uhr aus dem Theater kommt und die Straße ist voll mit lachenden und lärmenden Menschen, die an dir vorüberfallen, Junggesellen in Sträflingskostümen, Junggesellinnen mit Obsthüten auf dem Kopf, dann merkt man schon, dass der Ort nicht ist wie andere.
Durch das Treffen und die Vereinbarung mit den Zauberkünstlern Frederik & Margit sind Diamond und ich voller Inspiration. Zudem haben wir auch noch eine neue Eröffnungsillusion (eine Art zaubernde Hundehütte) die wir in Marburg vor einer Woche zum ersten Mal gezeigt haben und derzeit um- und einarbeiten. Schlussendlich ist Diamond stets mit der Entwicklung ihrer Quickchange-Darbietung beschäftigt. Man kann also nicht behaupten, dass es uns langweilig wird. Gestern gab es übrigens eine Reihe lustiger Zufälle, zum Beispiel saßen Diamond und ich zum Diner in einer Trattoria (Remo´s am Paulinenplatz in Hamburg – wirklich schneller Service – das Essen kam schon VOR der Bestellung!) und da wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten, habe ich mir noch ein zweites Hauptgericht bestellt, was von den Gästen an unserem Tisch mit entsprechenden Kommentaren quittiert wurde. Seltsamerweise erlebten wir, dass sowohl die Tische vor und hinter uns unabhängig voneinander ebenfalls zwei Hauptgänge bestellten, so daß unsere Tischkollegen schließlich völlig verwirrt waren und fragten, ob das hier in Hamburg so üblich sei (sie kamen aus Recklinghausen). Die Erklärung war wohl recht profan: Heute ist in Hamburg der Marathonlauf und die Teilnehmer brauchten wohl doppelt so viel Energie wie sonst… Apropos Zufall: Immer wenn ich auf der ICE-Strecke zwischen München und Berlin aus einem mehr oder weniger kurzen Kurzschlaf erwache, bin ich in Ludwigsstadt! Das ist mir bereits mindestens drei Mal passiert. Ludwigsstadt im Frankenwald sei ein „Zauberschrank mit immer neuen Schubfächern“, begeisterte sich bereits im 19. Jahrhundert der Reiseschriftsteller Karl Immermann. Das kann ich beim Blick durch die Fensterscheiben nur bestätigen, schade dass Ludwigsstadt keinen ICE_Bahnhof besitzt, sonst wäre ich ausgestiegen….