Für meine Auftritte letzte Woche in Coburg und Straubing musste ich (zum Zauberer-Requisiten-Beschaffen) zwischendurch nach Berlin fahren. Das war etwas kompliziert, aber da Julie und ich nur ein kleines Zauberprogramm zu spielen hatten, konnte ich mit der Bahn fahren. Dabei ist mir einmal mehr die Mangelhaftigkeit des Berliner Hauptbahnhofes aufgefallen. Schon wenn man dort ankommt, gibt es keine ausreichenden Parkmöglichkeiten, um schnell (und ohne den Umweg über das eh nicht ausreichend gekennzeichnete Parkhaus) aus- und einladen zu können. Im Bahnhof sind im Empfangsbereich nicht ausreichend Automaten für die Ticketbeschaffung (nämlich genau zwei! Und einer war zudem defekt!). Die Fahrstühle habe ich aus Erfahrung gar nicht erst benutzt und bin mit meinem Gepäckwagen über die Rolltreppen gefahren. Die Blicke der Passanten angesichts meines vollen Wagens auf der schiefen Rolltreppe waren beängstigender als die Situation selbst.
Oben auf dem Bahnsteig gleichen die Ansagen aus den Lautsprechern einer Comedyszene: Just in dem Moment, wo eine „wichtige“ Durchsage beginnt, fährt ein Zug ein und es ist absolut nichts mehr aus den Lautsprechern zu verstehen. Nach Durchfahrt des Zuges hört man lediglich noch das „Wir danken für Ihr Verständnis!“.
Schliesslich aber gibt es nicht ausreichend „Gepäckwagenrückgabestationen“ auf den Bahnsteigen. Also lud ich mein Gepäck an der Stelle ab, wo vermutlich mein reservierter Platz laut Wagenstandanzeiger vorfahren würde und fuhr mit meinem Gepäckwagen zur nächsten Andockstation. Diese war jedoch in beiden Richtungen auf dem Bahnsteig ausser Sichtweite. Als ich zurückkam, Schauten die Bahnhofsgäste auf dem Bahnsteig mein Zauberkünstlergepäck an, als wäre es klassisches Terroristengepäck. Verständlich. Aber meine Schuld war es nicht…