Beim letzten Auftritt wurde ich vor eine Herausforderung gestellt: Es war eine Open-Air-Veranstaltung im Regen; die Bühne war überdacht, das Zelt für die Zuschauer war jedoch ungefähr 20 Meter von der Bühne entfernt. Ich hatte noch die Hoffnung, dass es zur Zeit meiner Zaubershow nicht regnet, was sich aber als eine falsche Hoffnung erwies. So lies ich zusammen mit der glücklicherweise sehr hilfsbereiten Mitarbeiterin des Auftraggebers zwei mobile kleine Zelte zwischen Bühne und Hauptzelt schaffen, worunter etwa 60-80 Gäste Platz fanden. Die übrigen 200 Gäste hatten leider keine Möglichkeit, die Show zu sehen. Der Vorteil daran, dass sie nichts sahen, war, dass sie nicht sahen, was sie verpassten…
Der Veranstalter, meine Managerin Lily, der Techniker und ich haben meines Erachtens damit alles getan, was möglich war und haben damit dem schlechten Wetter eine großartige Zauberschau abgerungen. Veni vidi zaubi….
Eine andere Anekdote aus der jüngeren Zauberkünstler-Vergangenheit fällt mir ein: Da die Veranstaltung das Thema „Griechenland“ hatte, war ich gebeten worden, einen griechischen Gott zu verkörpern. Da diese Anfrage recht kurzfristig war, blieb mir keine Zeit, darüber nachzudenken, welchen Gott ich nun eigentlich darstelle. Zeus? Jupiter? Ist das nicht dasselbe?
Nun, ich habe mich nicht festgelegt und habe den mich etwas fragend ansehenden Zuschauern erklärt, dass ich als Zauberer mich nicht so sehr als Gott sondern vielmehr als Halbgott sehe, also so eine Art Herakles, was auch gut passe, denn ich habe gerade mein Wohnmobil aufgeäumt, was ungefähr dem Ausmisten des Stalls des Augias gleichkäme.

Ich fands lustig… bei dem Rest der Show habe ich mich jedoch wieder mehr darum gekümmert, dass auch die GÄSTE ihren Spass haben…