Heute ist der Geburtstag vom Hofnarr Joseph Fröhlich, geboren am 18. Februar 1694 in Altaussee; gestorben am 24. Juni 1757 in Marienmont bei Warschau. Ich hatte meine erste „Begegnung“ mit diesem Zauberer und Gaukler bei der Landesausstellung „Narren und Visionäre“ in der Steiermark (Österreich).

Fröhlich hatte (nachdem er auf der Walz Taschenspielertricks gelernt hatte) zunächst eine Anstellung in Bayreuth als Hoftaschenspieler bei Markgraf Georg Wilhelm inne. 1725 kam er dann zum ersten Mal an den sächsischen Hof in Dresden.

Nach dem Tod seiner ersten Frau Ursula heiratete Fröhlich im Jahre 1727 die Bäckerstochter Eva Zöbler und siedelte mit ihr nach Dresden über, wo er den offiziellen Titel „Königlich-Kurfürstlicher Hoftaschenspieler“ erhielt. Mit Zauberkunststücken, meist eher derben Scherzen und Spottgedichten unterhielt er seine Zeitgenossen. Da August der Starke auch König von Polen war, war Fröhlich oft zwischen Sachsen und Polen unterwegs.

Im Februar 1733 starb August der Starke. Sein Nachfolger Friedrich August II. (in Polen: August III. genannt) galt zwar als nicht so lebenslustig wie sein Vater, jedoch behielt Joseph Fröhlich seine Anstellung.

Fröhlich liess sich im Jahre 1755 in Dresden auf der Ostseite der Augustusbrücke ein Wohnhaus erbauen, das im Volksmund Narrenhäusel genannt wurde. Es wurde 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden schwer beschädigt und später abgerissen.

Im August 1756 marschierten preußische Soldaten im völlig überraschten Sachsen ein und besetzten am 10. September Dresden – der Sieben-jährige Krieg hatte begonnen. Joseph Fröhlich floh mit seiner Familie nach Marienmont bei Warschau, wo er am 24. Juni 1757 starb.

Joseph Fröhlich war eine bewundernswerte Geschichtsfigur. Er war ein weitgereister Weltbürger und ein Multitalent: Müller, Zauberer, Schauspieler, Poet, Designer, Kunstsammler und erfolgreicher Unternehmer.