Gestern hatte ich für Sightseeing wegen meines Auftritts leider keine Zeit, dafür habe ich heute einiges nachgeholt: Begijnenhof, Van Gogh Ausstellung, Historisches Museum. Mehr war wirklich nicht zu schaffen. Aber da es morgen bereits wieder zurück nach Deutschland geht, hatte ich keine Wahl. Ehrlich gesagt glichen meine Museenbesuche mehr einem Sprint, mein Finger war ständig auf der Vorspultaste der elektronischen Audioguides. Während Van Gogh und Gauguin recht übersichtlich ausgestellt war (besonders gut hat mir der Teil gefallen, der sich auf die Ausstellung 1889 im Café des Arts in Paris bezog), war das Historische Museum derartig unübersichtlich, dass man seine Zeit anfangs mit vielen Details vergeudete (zum Beispiel die Geschichte über die „Chest of Miracle“, in der irgendeine unwichtige Hostie unbeschädigt einen Brand überstanden haben soll; das Bild vom Kaufmann Jan Jelisz. Valckenier mit seinem Stockfisch in der Hand; oder die „Pieta“ von 1450, die leider anstelle von Nase und Mund nur drei Löcher aufweist – ich musste unweigerlich sehr unfromm lachen) und sich dann erst der gesamten Fülle der Ausstellung bewusst wurde – kaum schaffbar! Ab Raum 16 habe ich nichts mehr von der Ausstellung mitbekommen. Das Wetter hier in Amsterdam war leider in den letzten Tagen ähnlich wie das Wetter auf dem Bild „Weizenfeld mit Krähen“ von van Gogh… irgendwie düster. Ich komme im Sommer sicher nochmal wieder in diese Stadt, in der die Treppen so steil sind, dass sie es mit einer Leiter aufnehmen können, in der man nach einem Bummel im Rotlichtbezirk Angst vor ganz normalen Schaufensterpuppen bekommt, in der die Fahrradfahrer gefährlicher sind als die Autofahrer…